Der Begriff Quantum Supremacy bezeichnet den Moment, in dem ein Quantencomputer eine Rechenaufgabe löst, die für klassische Computer praktisch nicht mehr in vertretbarer Zeit lösbar wäre.
Das bedeutet nicht, dass der Quantencomputer alles besser kann – sondern nur, dass er bei einer bestimmten Aufgabe unüberholbar schneller war.
Der historische Durchbruch: Google 2019
Im Jahr 2019 meldete Google einen Meilenstein: Der Quantenprozessor Sycamore mit 53 Qubits benötigte rund 200 Sekunden, um eine spezielle Zufallsverteilungs-Aufgabe zu lösen. Für denselben Rechenweg hätte ein damaliger Supercomputer (laut Google) über 10.000 Jahre gebraucht.
Damit war laut Google die Quantum Supremacy erstmals erreicht – eine Aussage, die in der Fachwelt allerdings auch kritisiert wurde.
Was ist das Besondere daran?
- 📌 Die Aufgabe selbst hatte keinen praktischen Nutzen – sie diente nur dem Nachweis.
- 🚀 Sie zeigte: Quantencomputer funktionieren und sind kein theoretisches Konzept mehr.
- 📊 Seitdem sind weitere Systeme mit 100+ Qubits erschienen – z. B. IBMs Eagle.
Kritik an der Supremacy-Behauptung
IBM widersprach Googles Einschätzung und argumentierte, dass dieselbe Aufgabe auch auf einem klassischen Supercomputer mit optimierter Simulation deutlich schneller lösbar gewesen wäre – in etwa 2–3 Tagen statt 10.000 Jahren.
Dennoch war Googles Experiment ein Symbol: Die Quantenwelt hat ihre erste große mediale Bühne betreten.
Und was kommt nach der Supremacy?
Die nächsten Ziele sind deutlich praxisnäher:
- Quantum Advantage: Ein echter Mehrwert für reale Probleme (z. B. in Chemie oder Logistik)
- Fehlertolerante Quantencomputer: Systeme mit echter Fehlerkorrektur
Fazit
Quantum Supremacy war ein Meilenstein – und zugleich der Anfang eines langen Weges. Die heutige Forschung zielt nun darauf ab, aus beeindruckender Rechenpower auch praktischen Nutzen zu ziehen.