IBM Eagle – Der erste 127-Qubit-Quantenchip

Im November 2021 stellte IBM mit dem „Eagle“-Chip den bis dahin leistungsfähigsten Quantenprozessor der Welt vor – mit 127 Qubits.

Das war ein bedeutender Sprung: Frühere IBM-Chips wie „Hummingbird“ kamen auf 65 Qubits. Mit „Eagle“ verdoppelte IBM nicht nur die Qubit-Zahl – sondern führte auch neue Architekturkonzepte ein, um Skalierbarkeit zu ermöglichen.

Was ist neu an „Eagle“?

  • 🔷 Monolithisches Qubit-Layout: Alle Qubits befinden sich auf einer einzigen Ebene.
  • ⚙️ Mehrlagige Verdrahtung: Die Steuerleitungen liegen unter der Qubit-Schicht – das reduziert Störungen.
  • 📐 Gatter-Feinabstimmung: Optimierte Kohärenzzeiten und bessere Fehlertoleranz im Vergleich zu Vorgängermodellen.

Was bedeutet das für die Praxis?

Der Eagle-Chip selbst ist noch kein fehlerkorrigierter Quantencomputer – aber er markiert den Übergang von kleinen Experimenten zu skalierbaren Quantenarchitekturen.

Er zeigt: Die Hardware wächst, und mit ihr steigen die Anforderungen an Fehlerkorrektur, Steuerung und Algorithmen.

Zudem wurde Eagle erstmals über IBMs Quanten-Cloud-Plattform nutzbar gemacht – ein Meilenstein in Richtung „Quantum-as-a-Service“.

Ein Blick in die Zukunft

Nach Eagle folgten schnell weitere Schritte: 2022 stellte IBM den „Osprey“-Chip mit 433 Qubits vor, für 2023 war der Condor-Chip mit über 1000 Qubits angekündigt. Die Entwicklungen werden immer rasanter.

Doch mit steigender Qubit-Zahl wachsen auch die Herausforderungen: Wie stabil sind diese Zustände? Wie kann man sie zuverlässig verschränken? Und: Wie lassen sich Fehler dauerhaft korrigieren?

Fazit

„Eagle“ war ein Wendepunkt – nicht nur wegen der Qubit-Zahl, sondern wegen des Designs. IBM hat damit gezeigt, wie ein zukünftiger, skalierbarer Quantenprozessor aussehen kann. Der Weg zu einem nützlichen Quantencomputer ist noch lang – aber er ist inzwischen greifbar nah.

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