Grovers Suchalgorithmus ist einer der bekanntesten Quantenalgorithmen und zeigt, wie Quantencomputer eine quadratische Beschleunigung gegenüber klassischen Suchverfahren erzielen können. Er löst das Problem, ein bestimmtes Element in einer unsortierten Datenbank mit N Einträgen zu finden, in O(√N) statt O(N) Schritten.

Grundidee und Amplitudenverstärkung
Der Algorithmus beginnt mit einer Superposition aller möglichen Zustände. Durch Anwendung des Grover-Operators – einer Sequenz aus Orakel (das die Lösung markiert) und Diffusionsoperator – werden die Amplituden des Zielzustands iterativ verstärkt, während die anderen abgeschwächt werden. Nach ungefähr \u03c0/4·√N Iterationen führt eine Messung mit hoher Wahrscheinlichkeit zum gesuchten Element.
Anwendungsbeispiele
Grover dient als Unterbau für zahlreiche Anwendungen, z. B. dem Finden von Schlüsseln in kryptografischen Hash-Funktionen, der Optimierung von Funktionen oder dem Lösen von NP‑vollen Problemen durch strukturierte Orakel. Er bietet jedoch nur eine quadratische Beschleunigung und ersetzt keine exponentiellen Algorithmen wie Shor.
Limitierungen und Ausblick
Die praktische Umsetzung des Grover-Algorithmus erfordert ein Orakel, das effizient auf einem Quantencomputer implementiert werden kann. Zudem muss die Anzahl der Iterationen genau abgestimmt werden; zu viele oder zu wenige Durchläufe verringern die Erfolgswahrscheinlichkeit. Trotz dieser Einschränkungen zeigt Grover, wie Amplitudenverstärkung als Quantenprinzip genutzt werden kann, und inspiriert Variationen wie amplitude amplification und quantum search.
Damit erweitert der Grover-Algorithmus das Spektrum der Quantenalgorithmen und demonstriert, dass selbst nicht strukturierte Suchprobleme von einem quantenmechanischen Vorteil profitieren können.